help2check.me

CBD-Öl illegal?! Darauf müsste ich mir eigentlich erstmal einen rauchen

Als ich 2014 im Krankenhaus lag wurde leider versäumt, mir vor dem 2. Zyklus einen Port zu legen. Um den Therapieplan einzuhalten, bekam ich daher einen weiteren Zyklus über die Armvene. Die Folge waren starke Arthritis-Schmerzen und eine Venenentzündung, die mich selbst mit einer Kombination aus 24h-Morphiumtabletten, 3*täglich Ibuprofen 800 und zweistündlichen Morphiumspritzen nie länger als 30 Minuten am Stück schlafen ließen. Fast 3 Monate war mein Arm gelähmt. Ich konnte weder einen Stift halten, eine Tür aufschließen oder eine Flasche eigenständig öffnen.
Als ich in einer Nacht nach einer Morphiumspritze eine starke Panikattacke bekam entschloss ich mich, lieber die Schmerzen zu ertragen, statt noch einmal dieses Gefühl zu haben. Ich ertrug es nicht, wenn mich jemand nur berührte und hatte große Probleme, wenn ich mir nur ein T-Shirt anziehen musste oder morgens aufstehen musste.
 Kein pharmazeutisches Schmerzmittel half.
Um dem zermürbenden Zustand der Schlaflosigkeit entgegenzuwirken, begann ich damals, mir auf eigene Kosten hochprozentiges CBD Öl zu kaufen und spürte erstmalig eine Besserung der Schmerzen. Medizinisches Cannabis war zum damaligen Zeitpunkt in Deutschland noch nicht verschreibungsfähig, da das Gesetz erst am 1. März 2017 in Kraft trat.
 CBD ist ein nicht psychoaktives Extrakt der Cannabispflanze, das beruhigend, entzündungshemmend und schmerzstillend wirkt und so eine gute – wenn auch teure, da nicht von Krankenkassen übernommene – Alternative zu den üblichen verordneten Schmerzmitteln.
Bei meiner verletzten Kontrolluntersuchung bat ich meine behandelnde Ärztin, mir medizinisches Cannabis zu verschreiben, um die Schmerzen zu ertragen, wenn ich als Folge der Behandlung Arthritis-Schübe bekomme.
Es für mich total absurd, dass ich keine einzige Tablette genommen habe, als ich meine 2. Krebsdiagnose bekam, aber heute – 4 Jahre später -vor Schmerzen am Ende doch auf Medikamente zurückgreifen muss. Nach längerem Gespräch hieß es, dass es leider nicht möglich sei mir ein Rezept auszustellen, da die Ausstellung eines Rezeptes nur bei MS oder bei einer Chemotherapie begleitend gegen die Nebenwirkungen  möglich sei (…), aber ich könne mir ja selber CBD-Öl kaufen.
Es ist in Deutschland leider deutlich einfacher, starke Schmerzmittel mit bekannten Nebenwirkungen z.T. sogar rezeptfrei zu bekommen (siehe z.B. Ibuprofen), als pflanzliche Mittel. Im Gegenteil, diese werden immer häufiger verboten.
 Während bei THC-haltigen Cannabisprodukten als Grund für das Verbot die psychoaktive Wirkung angeführt wurde, gibt es in Bezug auf CBD keine Gründe, den Verkauf und die Nutzung zu unterbinden.
Umso irritierender sind für mich die jüngsten Razzien in Hanfläden. Die Strafverfolgung der „CBD-Dealer“ scheint oberste Priorität bei Deutschlands Staatsanwaltschaften zu haben. In den vergangenen Tagen haben auch große Drogerieketten wie DM und Rossmann ihre CBD Produkte wieder aus dem Sortiment genommen.
Obwohl das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Cannabidiol (CBD) als nicht bzw. kaum psychoaktiv einstuft und sogar zur industriellen Verarbeitung freigibt, verbietet es gleichzeitig den Zweck des Eigengebrauchs (…). Eine weitere sehr um die Gesundheit der Verbraucher besorgte Behörde ist das Bundesministerium für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Das BVL misst in Laboren Nanogramm genau, ob der vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) festgelegte Grenzwert von 0,001 Milligramm Δ9-THC pro Kilogramm Körpergewicht eingehalten wird.
Im Umkehrschluss bedeutet dass, das ausgeschlossen werden soll, dass CBD Konsumenten nicht ins THC-Koma fallen können, wenn sie mehrere Liter CBD-Öl zu sich genommen haben. Ernsthaft!?! 

Während CBD Öl in Fläschchen à 30 -100 ml verkauft und je nach CBD Gehalt zu Preisen zwischen 30 € und 200 € verkauft wird, ist die größte Sorge dieser Behörde, dass Menschen 1000 € und mehr investieren, um sich mit CBD-Öl ins Koma zu trinken?
Mit einem Blick auf Menschen, die als Folge eines Alkoholkonsums entweder mit akuter Alkoholvergiftung in der Notaufnahme landen oder aufgrund eines langfristigen Missbrauchs mit schwerwiegenden Leberschäden medizinisch behandelt werden müssen stellt sich auch hier der Vergleich, warum die Konzentration auf das Verbot einer Substanz etwas gelegt wird, die von vergleichsweise wenig Menschen konsumiert wird und im Vergleich zu Alkohol nicht in Verbindung mit 200 Erkrankungen steht und 3 Millionen Todesopfer jährlich fordert (Quelle: WHO/Deutsches Ärzteblatt 9/2018) .
Warum werden Menschen zwangskriminalisiert, wenn sie sich (bewusst) dafür entscheiden, ihrem Körper etwas Natürliches zuzuführen, mit dem sie weder sich noch anderen schaden? Warum ist es immer mehr nicht nur erlaubt sondern offenbar gewünscht, dass auf chemische Mittel zurückgegriffen werden muss, indem sämtliche pflanzlichen Heilmittel als wirkungslos und gefährlich verboten werden?
Vor allem da es mich persönlich betrifft, aber auch, weil es grundsätzlich einen massiven Eingriff in die Freiheit bedeutet, was man seinem Körper zuführen möchte muss bei so Themen echt aufpassen, dass ich vor Aufregung keinen Bluthochdruck bekomme, denn ich könnte nicht einmal was rauchen um etwas gleichgültiger zu werden…aber gegen Bluthochdruck gibts ja auch etwas von R****Pharm.
In diesem Sinne…