PH-Werte in unserem Körper und ihre Bedeutung
Unser Körper besteht aus 100 Billionen Zellen, 29 Organen (je nachdem ob man sie einzeln oder im Organverbund zählt) und einer zweistelligen Zahl an Körperflüssigkeiten. <br>
Jedes Organ und jede Körperflüssigkeit haben einen eigenen optimalen pH-Wert und Veränderungen in einem Bereich können sich auf andere pH-Werte auswirken. Wenn von einer Übersäuerung des Körpers gesprochen wird, ist eine Übersäuerung des Bindegewebes gemeint. Denn während Gewebe durch Einflüsse wie Rauchen, Alkohol, Stress, Medikamente, Chemotherapie etc. übersäuern kann, verfügt unser Körper über ein ausgeklügeltes Puffersystem, dass den Blut-pH-Wert immer konstant zwischen 7,35 und 7,45 hält und Entgleisungen des Blut-pH-Werts unterbindet. Sollte dieses Puffersystem nicht mehr funktionieren und es zu einer Entgleisung kommt, kann diese ohne Gegenmaßnahmen zum Tod führen.
Bei einer Krebserkrankung sind häufig die Mitochondrien - die Zellkraftwerke - defekt, die durch die Verbrennung von Sauerstoff Energie erzeugen. Otto H. Warburg, der häufig in Verbindung mit dem pH-Wert genannt wird erhielt 1931 einen Nobelpreis für „die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments“ den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Das Kürzel "pH" steht für das lateinische "potentia hydrogenii" und trifft eine Aussage über die Konzentration der Wasserstoff-Ionen in einer wässrigen Lösung. Je mehr Wasserstoff-Ionen in einer Lösung gelöst sind, desto niedriger ist der pH-Wert. Wasserstoff-Ionen haben die Eigenschaft, bestimmte chemische Bestandteile stark zu verändern, wenn Sie mit diesen in Kontakt kommen. Die pH-Skala reicht von 0 bis 14; wobei 0 den stärksten Säuregrad und 14 die höchste Basizität bezeichnet. Ein pH- Wert von 7 ist neutral.
Die pH-Wert-Skala geht von 1 (sehr sauer) über 7 (neutral) bis 14 (sehr basisch). Jede unserer Körperflüssigkeiten hat ihren eigenen, optimalen pH-Wert. Geraten die pH-Werte aus der Bahn kann dieses gefährlich für den Körper werden. Krankheiten werden begünstigt und es kann sogar lebensbedrohlich werden. Beispielsweise wenn das Blut übersäuert. Andersherum kann man durch eine Regulierung von "aus der Bahn geratenen" pH-Werten auch erreichen, dass es zu einer Verbesserung der Gesundheit kommt.
Hier einige Beispiele von PH-Werten (ca. Werte):
Magen: 1,2 bis 3,0
Harn: 4,8 bis 8,0
Schweiß: 4,5 bis 6,0
Muskeln- und Organzellen: 6,9
Leber: 7,1
Speichel: 7,0 bis 7,2
Galle: 6,5 bis 8,2
Körperzellen: 7,0 bis 7,3
Blut: 7,35 bis 7,45
Bauchspeicheldrüse: 8,0
Darm: 8,0
Es gibt verschiedene Wege den pH-Wert zu messen: Zum Beispiel über den Speichel, das Blut oder den Urin. Eine Messung des Blut-pH-Werts wird vom Arzt in Form einer Blutgasanalyse vorgenommen. Für regelmäßige Kontrollen bietet sich die "Heimmessung" von Speichel, aber vor allem von Urin an.
Hierzu kauft man sich in der Apotheke so genannte Lakmusstreifen. Diese reagieren farblich wenn sie mit Flüssigkeiten in Berührung kommen. Anhand einer Farbskala kann man ablesen, welchen pH-Wert beispielsweise der Urin hat.
Wenn man die Messung des Urin-pH-Werts mehrfach täglich durchführt fällt auf, dass es sich nicht um einen konstanten Wert handelt. Einerseits spielt die Tageszeit eine Rolle (morgens, wenn der Urin über mehrere Stunden in der Blase war, ist er gewöhnlich saurer als tagsüber/abends). Ein zweiter großer Einflussfaktor ist, was für unserem Körper zuführen. Beim Verzehr von Kaffee und anderen "Sauermachern" senkt sich der PH-Wert, werden Apfelessig, Kaisernatron oder schlicht basenreiche Lebensmittel konsumiert sollte er ansteigen.
Der pH-Wert des Urins weist recht große Toleranzen in Bezug auf Schwankungen des Wertes auf. Dieses Toleranzfenster ist beim Blut-pH-Wert deutlich kleiner. Liegt der pH-Wert unter 7,35, enthält der Körper zu viel Säure. Steigt der pH-Wert dagegen auf über 7,45 an, handelt es sich um eine Alkalose.
Magen: Den niedrigsten pH-Wert mit 1,2-3 hat die Magensäure. Die dort bestehende Salzsäure ist nötig um einerseits die Nahrung (vor allem Eiweiße) zu zersetzen, andererseits Krankheitserreger, die durch Nahrung oder Luft verschluckt werden abzutöten. Die Magensäure ist so aggressiv, dass der Magen sich selbst zersetzen würde, gäbe es nicht die Magenschleimhaut. Das erklärt auch die massiven Beschwerden die Menschen haben, deren Magenschleimhaut nicht intakt ist.
Harn: mit einem Wert von 4,8 bis 8,0 liegt Harn zwischen deutlich sauer (pH 4,8) und basisch (bis zu pH 8,0). Der Harn ist naturgemäß leicht sauer, da sich bestimmte Harnsteine in einem basischen[Unbekannt1] Milieu besser bilden als in einem sauren. Ein leicht saurer Urin ist also durchaus richtig und auch wichtig - unter normalen Umständen wird die Säure mit dem Urin aus dem Körper abtransportiert.
Schweiß: Mit 4,5- 6,0 ist der pH-Wert von Schweiß leicht sauer. Eine stabile Säureschutzschicht der Haut ist für Bakterien und Pilze eine Barriere. Der Schweiß stellt eine Unterstützung dieser wichtigen Funktion dar.
Muskeln und die Zellen der Organe haben mit ca. 6,9 einen pH-Wert im leicht sauren Bereich der daraus resultiert, dass die Zellen rund um die Uhr aktiv sind und während der Verarbeitung unserer Nährstoffe Säure entsteht. Der dauerhaften Aktivität (und Säureproduktion) muss zwingend eine kontinuierliche Entsäuerung entgegenstehen damit der Organismus überleben kann. Wenn die Zellen unseres wichtigsten Muskels - des Herzmuskels - nicht entsäuert werden und auf einen pH-Wert von 6,2 absinken, bleibt das Herz stehen.
Leber: Sekrete der Leber sind mit pH 7,1 leicht basisch. In der Leber findet die Harnstoffsynthese statt die es möglich macht, dass Harnsäure über den Urin ausgeschieden wird. Die Leber spielt daher eine große Rolle im Säure-Basen-Haushalt.
Speichel: Der Speicher ist mit Werten von 7,0 bis 7,2 neutral bis leicht basisch. Gerät der pH-Wert im Mund aus dem Gleichgewicht, so schädigt dieses im Laufe der Zeit die Zähne da die Säure den Zahnschmelz angreift.
Galle: Die Galle hebt mit ihrem pH-Wert von 7,5 bis 8,2 den pH-Wert des aus dem Magen kommende sauren Speisebreis an, um ihn entsprechend für die Verdauung im Darm vorzubereiten und so auch die empfindlichen Darmwände vor Verätzungen zu schützen.
Körperzellen: gesunde Körperzellen haben gewöhnlich einen neutralen bis leicht basischen pH-Wert zwischen 7,0 bis 7,3. In diesem Wertebereich erreichen sie ihren stabilsten Zustand die maximalste Funktionstüchtigkeit bei geringstem Energieaufwand. Kippt dieser Wert, kann dieses weitreichende Folgen haben die bis zur unkontrollierten Zellteilung und Dysfunktion des Immunsystems reichen können.
Blut: Das Blut ist mit einem pH-Wert von 7,35 - 7,45 im basischen Bereich. Bei der Atmung wird Sauerstoff (O2) in die Lunge aufgenommen, an die roten Blutkörperchen gebunden und vom Herz zu den Organen transportiert. Dort wird er gegen Kohlendioxid (CO2) ausgetauscht, über das Blut zurück zur Lunge transportiert und bei der Ausatmung wieder abgegeben. Ein Sauerstoffmangel beziehungsweise ein Überschuss an Kohlendioxid lässt das Blut "sauer" werden. Den "sauren Zustand" versucht der Körper auszugleichen, indem die Säure des Blutes abgefangen wird. Dieser "Säurefänger" ("Pufferbase") ist das "Bicarbonat" (Hydrogenbicarbonat, HCO3-). Auch durch eine reflexartig tiefere Ein- und Ausatmung versucht der Körper das optimale Säuren-Basen-Verhältnis wieder herzustellen.
Bauchspeicheldrüse: Das Sekret der Bauspeicheldrüse ist mit 8,0 deutlich basisch um die im Magen gesäuerte Nahrung im Zwölffingerdarm zu neutralisieren, damit die Nährstoffe vom Organismus im Dünndarm aufgenommen werden können
Darm: Ein pH-Wert von 8,0 und höher wird im Darm aufrecht erhalten. Wenn es bei einer durch Gärungs- oder Fäulnisprozesse gestörten Verdauung zu übermäßiger Säurenbildung im Darmbereich kommt, reguliert der Körper dieses, indem er „störende“ Substanzen durch Durchfälle beseitigt. Daher tut man seinem Körper nicht unbedingt einen Gefallen, wenn man Durchfälle medikamentös unterdrückt.
• Ernährung (Zucker, Fleisch, Kaffee, Alkohol)
• Stress und Ärger
• Rauchen
• zu flache Atmung (oft ausgelöst durch mangelnde Aktivität)
u.v.m.
Eine Übersäuerung des Körpers bzw. ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushalts kann die Ursache für vielerlei Symptome und Krankheiten - nicht nur für Krebs - sein. Neurodermitis und andere Allergien, Autoimmunerkrankungen, eine Störung des Darmmilieus nicht selten einhergehend mit einem parasitären Ungleichgewicht im Darm usw. Daher macht es generell Sinn - auch vorbeugend - den eigenen pH-Wert ab und an mal zu testen und ggf. durch eine Änderung der Lebensweise den Körper zu unterstützen.
Eine Übersäuerung des Organismus begünstigt Krankheiten und erschwert dem Immunsystem des Körpers bestimmte Prozesse. Gerade im Bereich der Krebszelle herrscht durch die Vergärung von Zucker und Eiweißen zu Milchsäure ein sehr saures Milieu mit einem pH-Wert der deutlich unter dem optimalen pH-Wert vieler gesunden Körperzelle liegt (ca. 7,0-7,3). Diese Zellen können in einem stark übersäuerten Milieu nicht überleben und sterben, was den Krebszellen das Wachstum zusätzlich erleichtert. Auch die körpereigene Abwehr in Form der Immunzellen funktioniert dann nur sehr eingeschränkt, weil auch diese die Krebszelle durch den sauren pH-Wert nur schwer bis gar nicht angreifen können.
Gut zu wissen:
Immunzellen, Enzyme und Stoffwechselvorgänge können nur in einem bestimmten pH-Wert arbeiten. Hierbei handelt es sich um einen „Trick“ der Natur: So können unterschiedliche Vorgänge an-und ausgeschaltet werden. Gerät der pH-Wert aber außer Kontrolle, können wichtigen Vorgänge nicht mehr ablaufen weil Proteine inaktiviert/zerstört werden. Zu diesen Vorgängen zählt z.B. die Apoptose in der defekte Zellen in Form eines selbst eingeleiteten Zellselbstmords entsorgt werden können bei einem zu niedrigen pH-Wert nicht mehr stattfinden und es kann zu unkontrollierten Zellteilungen kommen.