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Warum Rohkost?

Gemüse besteht, ebenso wie Tiere und Menschen, aus Zellen in denen Stoffwechselvorgänge stattfinden. Es lebt. Wenn das Fieber bei einem Menschen über 42,3 Grad Celsius ansteigt, dann stirbt er, weil die Proteine im Körper denaturieren (gerinnen) und vor allem im Gehirn kommt es zu irreparablen Schäden. 

Gemüse kann man ebenso "tot kochen", wenn man es über 40 Grad erhitzt. (Hier streiten sich die Rohkostgeister, ob die maximale Temperatur bei 40, 41 oder 42 Grad liegt. Da ich sicher sein möchte, dass ich meinem Körper Rohkost zuführe, ist die unterste Grenze "meine" Rohkostgrenze).

Im Rahmen des alternativen Weges,  den ich gegangen bin, war ein Kernelement neben dem Verzicht auf Zucker und der basisch-Haltung meines PH-Werts, die Zuführung von Nahrungsmitteln mit möglichst chlorophyllhaltigen, gesunden Zellen (siehe "Warum Bio?").

Im Rahmen der oxygenen Photosynthese - einem der bedeutendsten biochemischen Prozesse auf der Erde - ohne den wir nicht überlebensfähig wären - wird das für die Photosynthese nötige Wasser von der Pflanze von Innen über das Xylem in die Zellen transportiert. Der grüne Farbstoff Chlorophyll sorgt für die Absorption des Sonnenlichts, um die obligatorische Energie für den Prozess zu liefern. Anschließend werden Kohlenstoffdioxid und Wasser in Sauerstoff und Glucose umgewandelt, die Schließzellen der Pflanze öffnen sich und geben den Sauerstoff an die Umwelt ab. Die Glucose verbleibt in der Zelle und wird von der Pflanze u. a. zu Stärke umgewandelt.

Was passiert in Pflanzen? Wenn Gemüse gepflückt oder ausgegraben wird, endet an der Stelle die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Dennoch wird in den Zellen der reguläre Stoffwechsel - wenn auch langsamer - weiter aufrecht erhalten. Sofern das Gemüse keinen hohen Temperaturen ausgesetzt wird, bleibt insbesondere die Zellmembran, die den Wasser- und Stoffgehalt der Zelle reguliert, intakt. Das hat zur Folge, dass die Zelle weiter zwischen "Innerem" und "Äußerem" trennt, der selektive Stofftransport von und in die Zelle weiterhin funktioniert und durch Osmose über Konzentrationsunterschiede angetrieben wird.

Auch Aufnahme von Kohlendioxid und Abgabe von Sauerstoff (Photosynthese) bleiben noch einige Zeit erhalten.

Beobachten konnten Sie dieses, wenn Sie z. B. ein abgeschnittenes Zitronengras aus dem Supermarkt in Wasser stellen. Nach einigen Tagen treiben neue Wurzeln und die Pflanze lebt weiter.

Man kann das "Weiterleben" von Gemüse beeinflussen, indem man dieses - solange die Zellmembranen unbeschädigt sind - entsprechend kühl lagert. Dadurch wird der dann noch aktive Zellstoffwechsel verlangsamt, und die in den Zellen gespeicherten  - für uns wichtigen Vitamine und Nährstoffe -  bleiben erhalten. Die Stoffwechselgeschwindigkeit entscheidet maßgeblich darüber, wie schnell das Gemüse welkt.

Wenn man die Pflanze kocht, so bleiben am Ende vielleicht noch ein paar Vitamine übrig, aber man zerstört durch das Erhitzen diese wichtigen und vor allem lebenden Strukturen die unserem Körper wiederum helfen, starke und gesunde Zellen zu bilden.